Weitere Kündigungswelle
in der VA - Bergtechnik
Das Zeltweger Werk kommt nicht zur
Ruhe. Einstmals an die 3000 Beschäftigte, Anfang der 80-iger
Jahre ging es nach der Teilung in Weichenbau und Bergtechnik Schlag auf
Schlag.
Ein Schrumpfungskonzept nach dem anderen
wurde verordnet, Kurzarbeit und damit verbundene Lohn- und Gehaltseinbußen
mußten hingenommen werden. Begleitet waren alle diese Maßnahmen
mit dem Versprechen, nun endlich die Talsohle erreicht zu haben. Heute
sind kaum mehr 500 Beschäftigte im Betrieb. Seit einiger Zeit zu 100%
privatisiert ist die Situation noch viel schlechter geworden. Die Zerstörung
vieler betriebswichtiger Strukturen, wie z.B. der Verkaufsstruktur im Zeltweger
Werk, unter der Eigentümerschaft von Tamrock wurde der Betrieb an
den Rand eines endgültigen Aus gebracht.
Berechtigt waren also die Hoffnung, die
man in den Eigentümerwechsel zu Sandvik gesetzt hat. Nun aber ist
zu sehen, daß auch unter Sandvik dieses Spielchen weitergetrieben
wird. Schwierigkeiten versucht man auch jetzt wieder nur dadurch zu lösen,
daß man Personal absenken will
54 Arbeiter und Angestellte sollen
abgebaut werden
Diese Schreckensmeldung kam einmal mehr,
so wie schon öfters in der Vergangenheit, kurz vor Weihnachten. Dies
in einer Situation, wo wir jetzt schon kaum mehr in der Lage waren ohne
riesige Kopfstände Aufträge zeitgerecht abwickeln zu können.
Verständlich der Aufschrei der Arbeiter und Angestellten und der Betriebsräte
gegen diese neuerliche Kündigungsabsicht Verständlich auch die
Sorge einiger Gemeinderäte, denn dies hat auch große negative
Auswirkungen auf die Gemeindefinanzen.
Erstmals gemeinsamer Dringlichkeitsantrag
von KPÖ, ÖVP und GRÜNEN eingebracht
Bei der letzten Gemeinderatssitzung sehen
wir diese nachfolgend angeführte Initiative vor allem als Solidarität
mit der Belegschaft, als Unterstützung der Bemühungen des Betriebsrates,
aber auch als eine Notwendigkeit im Eigeninteresse für die Gemeinde
alles für den Weiterbestand der VA-Bergtechnik zu tun. Der Antrag
wurde am Ende der öffentlichen Sitzung einstimmig von allen Fraktionen
beschlossen. Nun gilt es aber auch entsprechende Taten seitens der Gemeinde
zu setzen.
Gemeinsamer Dringlichkeitsantrag
der ÖVP, der Grün-Alternativen-Zeltweg und der KPO
Durch die alarmierende aktuelle Entwicklung
in der VA Bergtechnik ist große Verunsicherung in der Belegschaft
und in der Bevölkerung über die künftige Ausrichtung und
die Beschäftigungssituation in diesem Betrieb entstanden.
Dies ist auch ein schwerwiegender Aspekt
für die Stadtgemeinde Zeltweg, zumal die Bergtechnik einer der größten
Arbeitgeberinnen der Stadt ist und somit im Rahmen der Kommunalsteuer großen
Einfluß auf die Finanzentwicklung der Stadt hat. Gleichzeitig wird
eine immer wieder ins Gespräch gebrachte dreijährige Standortgarantie
für das Werk, die anscheinend in den Verkaufsbedingungen enthalten
war, im dritten Quartal des nächsten Jahres auslaufen!
Antrag:
Der Gemeinderat der Stadtgemeinde Zeltweg
beauftragt den Bürgermeister, im Namen der gesamten Stadtverwaltung
unverzüglich mit den zuständigen Politikern in Bund und Land
Kontakt aufzunehmen und sie im Rahmen ihrer Verantwortung für die
Privatisierung der Bergtechnik dringend zu ersuchen, vom unmehrigen Eigentümer
des Unternehmens unter Hinweis auf bereits aus Steuermitteln erfolgten
bzw. möglichen Förderungen für Investitionen und Innovationen
ein Standortkonzept einzufordern.
Dieses Konzept sollte die weitere Entwicklung
im Bezug auf Personal und Beschäftigung ersichtlich machen und im
Rahmen der nächsten oder spätestens übernächsten Gemeinderatssitzung
von entscheidungsbefugten Vertretern des Eigentümers dem Gemeinderat
präsentiert werden.
Hierbei werden vorrangig Antworten im Hinblick
auf die künftige Produktpalette, die weitere Beschäftigungspolitik,
sowie die, Stellung zum Standort Zeltweg als Kompetenzzentrum für
Schneidtechnologie erwartet.
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